Milliardenskandal um die insolvente D.I.I. Deutsche Invest Immobilien AG

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Stefan Loipfinger
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Milliardenskandal um die insolvente D.I.I. Deutsche Invest Immobilien AG

Beitrag von Stefan Loipfinger »

2006 wurde die d.i.i.-Gruppe aus Wiesbaden gegründet. In einem raketenhaften Aufstieg konnten vor allem von vermögenden und institutionellen AnlegerInnen über zwei Milliarden Euro gesammelt werden. Inklusive der Bankkredite sind aktuell 4,6 Milliarden Euro Assets under Management. Die d.i.i. Investment GmbH ist als Kapitalverwaltungsgesellschaft von der Finanzaufsicht zugelassen und beaufsichtigt. Doch die Aufseher haben hier keinen guten Job gemacht und Zockereien bei den Finanzierungen in Form von variabel verzinsten Krediten für langfristige Wohnungsinvestments weder bemerkt noch beanstandet. Der Ex-BaFin-Chef Felix Hufeld sitzt sogar im Aufsichtsrat der D.I.I. Deutsche Invest Immobilien AG. Auch er nahm offenbar keinen Anstoß an nicht fristenkongruenten Finanzierungen. Gepaart mit Problemen bei Neubauvorhaben entstand ein Cocktail, der bei folgenden Unternehmen zu Insolvenzanträgen führte:
  • Deutsche Invest Immobilien AG
  • d.i.i. Property Management
  • d.i.i. Facility Services
  • d.i.i. Maklergesellschaften
  • d.i.i. Investment GmbH (zugelassene Kapitalverwaltungsgesellschaft)
Aus Sicht der betroffenen AnlegerInnen sind erhebliche Kapitalverluste zu befürchten. Das geht so weit, dass auch mit Insolvenzen bei Fonds zu rechnen ist. Die d.i.i. hat bereits im März Vollmachten bei AnlegerInnen gesammelt, um die d.i.i. Deutsche Invest Immobilien Verwaltungs GmbH als Komplementärin auszutauschen. Diese fungiert als "Sammel-Vollhafterin" bei vielen Fonds.
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Stefan Loipfinger
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Re: Milliardenskandal um die insolvente D.I.I. Deutsche Invest Immobilien AG

Beitrag von Stefan Loipfinger »

Das Amtsgericht Frankfurt hat heute die Insolvenzbekanntmachung zur d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG veröffentlicht:
Amtsgericht Frankfurt am Main, 09.04.2024 hat geschrieben:810 IN 397/24 D
In dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG, Biebricher Allee 2, 65187 Wiesbaden (AG Wiesbaden , HRB 32745), vertr. d.: 1. Frank Wojtalewicz, (Vorstand), 2. Dirk Hasselbring, (Vorstand), 3. Dominik Schott, (Vorstand), ist am 09.04.2024 um 13:30 Uhr die vorläufige Verwaltung des Vermögens der Schuldnerin angeordnet worden.
Verfügungen der Schuldnerin sind nur mit Zustimmung der vorläufigen Insolvenzverwalterin wirksam.
Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin ist Rechtsanwältin Dr. Romy Metzger, Schneider, Geiwitz & Partner, Neue Mainzer Straße 1, 60311 Frankfurt am Main, Tel.: 069/ 68 97 476 0, Fax: 069/ 68 97 476 20, E-Mail: [email protected] bestellt worden.
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Stefan Loipfinger
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Re: Milliardenskandal um die insolvente D.I.I. Deutsche Invest Immobilien AG

Beitrag von Stefan Loipfinger »

Die vorläufige Insolvenzverwalterin Dr. Romy Metzger von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz hat heute eine erste Verlautbarung veröffentlicht. Sie verbreitet eine gewisse Zuversicht, dass nicht alles sofort zerschlagen wird. Wo die Reise aus Sicht der AnlegerInnen hingehen könnte, wird durch einen Satz am Ende der Pressemitteilung schnell deutlich: "Daher sei das aktuelle Verfahren nicht nur ein rechtlich notwendiger Schritt gewesen, sondern für das Unternehmen auch eine Chance, sich durch die Instrumente des Insolvenzrechts wieder zu erholen."
Insolvenzverwalterin benennt klare Roadmap für Verfahren der d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG

Nach der Bestellung durch das Amtsgericht Frankfurt am 09.04.2024 hat die vorläufige Insolvenzverwalterin, Dr. Romy Metzger von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz, unmittelbar heute mit ihrem Team die Arbeit aufgenommen und einen ersten Zeitplan vorgestellt. Im Fokus dabei: Mitarbeitende, Investoren und Projektpartner – allen voran Finanzierer, Lieferanten und Dienstleister.

„Es geht jetzt prioritär darum, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und bei allen wichtigen Stakeholdern um Vertrauen zu werben.“ sagt Metzger. Die Sanierungsexpertin wird daher zeitnah gemeinsam mit ihrem Team das Gespräch mit allen wichtigen Stakeholdern der d.i.i. suchen. „Die Entwicklungsperspektiven des Geschäftsmodells, also der Management-Tätigkeit der d.i.i. scheint – nachdem, was ich bisher gesehen habe – nach wie vor sehr gut. Wir werden bei den Partnern um Vertrauen werben.“ Ein Ziel des Verfahrens sei es, alle tragfähigen Geschäftsbereiche fortführen zu können.

Intern sei wichtig, Mitarbeitenden ausreichend Informationen an die Hand zu geben, klarzumachen, wie wichtig jede und jeder Einzelne in dieser Phase ist und vor allem die Sicherheit zu geben, dass die Löhne und Gehälter in Form von Insolvenzgeld nun ausbezahlt werden. Da dieses den Mitarbeitenden rechtlich erst nach der Eröffnung des Verfahrens zusteht, hat die vorläufige Insolvenzverwalterin bereits eine Vorfinanzierung organisiert.

Auch die Gläubiger des Unternehmens werden eng in das Verfahren eingebunden. Ein „vorläufiger Gläubigerausschuss“ soll sich kurzfristig konstituieren und wird dann auch weiterhin in regelmäßigen Abständen über den Verlauf des Verfahrens informiert. Alle wichtigen Entscheidungen werden mit den Gläubiger-Vertretern abgestimmt.

Die von der d.i.i. genannten Gründe für das Insolvenzverfahren sind für die Sanierungsexpertin nicht unbekannt: „Wir sehen in der Branche eine toxische Marktentwicklung, die die d.i.i. wie auch andere Mitbewerber derzeit hart trifft: Starke Baukostensteigerungen, die hohen Zinsen und die enorme Zurückhaltung von Finanzierern bei der Vergabe von Darlehen treffen auf gesunkene Bewertungen von Objekten aufgrund der Marktlage und einen generell sehr zurückhaltenden Käufermarkt.“ Vor dem Hintergrund der langen wie auch andauernden kritischen Marktentwicklung seien die Liquiditätsreserven bei den Unternehmen irgendwann aufgebraucht. Und: Die aktuelle Marktentwicklung wird nach Einschätzung von Branchenexperten auf absehbare Zeit weiter herausfordernd bleiben. Daher sei das aktuelle Verfahren nicht nur ein rechtlich notwendiger Schritt gewesen, sondern für das Unternehmen auch eine Chance, sich durch die Instrumente des Insolvenzrechts wieder zu erholen.

Ob für weitere Gesellschaften innerhalb der d.i.i.-Gruppe im Verlauf eigene Insolvenzanträge gestellt werden, wird Romy Metzger prüfen. Aktuell sei es zu früh, um darüber zu spekulieren.
Dateianhänge
20240411_Pressemeldung_dii_Insolvenzverwalterin benennt Roadmap für Verfahren der dii.pdf
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Marc Gericke
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Re: Milliardenskandal um die insolvente D.I.I. Deutsche Invest Immobilien AG

Beitrag von Marc Gericke »

Das wäre ja sehr schön.....im Moment stehen vier Fonds nach meiner Kenntnis im Feuer und bei den anderen fehlt es an der Darstellung der aktuellen Situation. Die AnlegerInnen wissen offiziell bis heute nichts von der Insolvenz. Spätestens bis 30.06. sind in den Fonds die Gesellschafterversammlungen durchzuführen. Spätestens da muss die Geschäftsführung Farbe bekennen.
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Re: Milliardenskandal um die insolvente D.I.I. Deutsche Invest Immobilien AG

Beitrag von Stefan Loipfinger »

Ich habe vorhin die Veröffentlichung auf Insolvenzbekanntmachungen gesehen. Zum Glück hat man bei der KVG einen anderen Insolvenzverwalter gewählt:
Amtsgericht Frankfurt am Main (22.04.2024) hat geschrieben: 810 IN 468/24 D
In dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der d.i.i. Investment GmbH, Biebricher Allee 2, 65187 Wiesbaden (AG Wiesbaden , HRB 25248), vertr. d.: 1. Dirk Hasselbring, Goethestraße 9, 61476 Kronberg im Taunus, (Geschäftsführer), 2. Marina Wettstein, Hellgasse 1, 65207 Wiesbaden, (Geschäftsführerin), 3. Frank Wojalewicz, Augustastraße 16, 65189 Wiesbaden, (Geschäftsführer), ist am 22.04.2024 um 15:00 Uhr die vorläufige Verwaltung des Vermögens der Schuldnerin angeordnet worden. Verfügungen der Schuldnerin sind nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Miguel Grosser, Westhafenplatz 6, 60327 Frankfurt am Main, Tel.: 069/ 24 00 65 0, Fax: 069/ 24 00 65 10, E-Mail: [email protected], Internet: www.jaffe-rae.de bestellt worden.
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Re: Milliardenskandal um die insolvente D.I.I. Deutsche Invest Immobilien AG

Beitrag von Marc Gericke »

Bemerkenswerterweise wurden die Objektgesellschaften des 14er Fonds und der Fonds selbst ebenfalls bei Miguel Grosser/Jaffé zugeordnet. Offensichtlich sieht man da Interessenkonflikte zur AG. Hat mich ehrlich gesagt überrascht.
Amtsgericht Frankfurt am Main (22.04.2024) hat geschrieben:810 IE 2/24 D
B e s c h l u s s
In dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der d.i.i. 14. Neubau E GmbH, Akilindastraße 36, 82166 Gräfelfing
(AG München, HRB 248416), vertreten durch: Frank Wojtalewicz, (Geschäftsführer), - Antragstellerin -
Verfahrensbevollmächtigte: Rechtsanwälte Schultze & Braun GmbH, Eisenbahnstraße 19-23, 77855 Achern,
erklärt sich das Amtsgericht Frankfurt am Main für Insolvenzverfahren über das Vermögen der Unternehmen für zuständig, die der Unternehmensgruppe "d.i.i. 14. GmbH & Co. Geschlossene Investment-KG" angehören, bestehend aus den Unternehmen
  • d.i.i. 14. GmbH & Co. Geschlossene Investment-KG
  • d.i.i. 14. Neubau A GmbH
  • d.i.i. 14. Neubau B GmbH
  • d.i.i. 14. Neubau C GmbH
  • d.i.i. 14. Neubau D GmbH
  • d.i.i. 14. Neubau E GmbH
G r ü n d e :
Mit Schriftsatz vom 12.04.2024 hat die Antragstellerin beantragt, für die Verfahren der o.g. Unternehmensgruppe einen Gruppengerichtsstand zu begründen.

Der Antrag ist zulässig.
Die Antragstellerin gehört zu der Unternehmensgruppe.
Es wurde ein zulässiger Eröffnungsantrag gestellt.

Angerer
Richterin am Amtsgericht
und
Amtsgericht Frankfurt am Main (22.04.2024) hat geschrieben: 10 IN 448/24 D: In dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der d.i.i. 14. Neubau E GmbH, Akilindastraße 36, 82166 Gräfelfing (AG München, HRB 248416), vertr. d.: Frank Wojtalewicz, (Geschäftsführer), ist am 22.04.2024 um 14:30 Uhr die vorläufige Verwaltung des Vermögens der Schuldnerin angeordnet worden. Verfügungen der Schuldnerin sind nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Miguel Grosser, Westhafenplatz 6, 60327 Frankfurt am Main, Tel.: 069/ 24 00 65 0, Fax: 069/ 24 00 65 10, E-Mail: [email protected], Internet: www.jaffe-rae.de bestellt worden.
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Re: Milliardenskandal um die insolvente D.I.I. Deutsche Invest Immobilien AG

Beitrag von Stefan Loipfinger »

Vorhin hat sich der vorläufige Insolvenzverwalter bei der KVG gemeldet, der vermutlich auch bei den insolventen Fonds als Verwalter fungieren wird. Ganz besonders spannend ist die nun offiziell bestätigte Begründung für die Insolvenz der KVG, wonach "einige der Investmentvermögen die verschiedenen an die Gesellschaft zu leistenden Vergütungen wegen Liquiditätsschwierigkeiten nicht mehr bezahlen" konnten. Damit dürfte es nicht bei der Insolvenz des Fonds 14 bleiben ...
Miguel Grosser von JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter als vorläufiger Insolvenzverwalter der d.i.i. Investment GmbH und der d.i.i. 14. Neubau E GmbH bestellt
Erste Maßnahmen zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs eingeleitet

Frankfurt am Main/Wiesbaden, 25. April 2024. Rechtsanwalt Miguel Grosser von der bundesweit tätigen Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist auf Antrag der Finanzaufsicht BaFin mit Beschluss des Amtsgerichts Frankfurt am Main vom 22. April 2024 als vorläufiger Insolvenzverwalter der d.i.i. Investment GmbH, Wiesbaden, bestellt worden. Die d.i.i. Investment GmbH ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft, die über die Erlaubnis verfügt, Investmentvermögen (Fonds) zu verwalten und untersteht als solche der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Aktuell verwaltet und managt sie 16 Alternative Investmentfonds (AIF) mit einem Volumen von insgesamt rund 621 Millionen Euro vorwiegend für professionelle Anleger, die schwerpunktmäßig in (Wohn-)Immobilien investieren.

Der vorläufige Insolvenzverwalter soll das Vermögen der Gesellschaften sichern und erhalten. Erste Maßnahmen dazu sind bereits eingeleitet und umgesetzt. Bis zur Entscheidung über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird der Geschäftsbetrieb weiter fortgeführt. Für die 31 Mitarbeiter der d.i.i. Investment GmbH wird gegenwärtig die Vorfinanzierung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes geprüft. Die Verwaltung und Betreuung der Fonds ist weiter gewährleistet.

Den Insolvenzantrag für die d.i.i. Investment GmbH hatte die Finanzaufsicht BaFin am 17. April 2024 gestellt und gleichzeitig ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot (Moratorium) erlassen. Grund für den Insolvenzantrag der BaFin war die Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung der d.i.i. Investment GmbH. Die Alleingesellschafterin der d.i.i. Investment, die Muttergesellschaft d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG, hatte bereits am 2. April 2024 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Frankfurt am Main eingereicht.

Vergütungen ausgeblieben – Gefahr für Vermögenswerte – Sicherungsmaßnahmen eingeleitet
Die d.i.i. Investment GmbH erzielte nach den bislang vorliegenden Zahlen 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 16,3 Mio. Euro vor allem aus Vergütungen für die Verwaltung der Investmentvermögen (Asset Management Fees) sowie aus Vergütungen für die Zeichnung von Investmentfondsanteilen bzw. für die Investoren- und Objektbetreuung. Zuletzt konnten einige der Investmentvermögen die verschiedenen an die Gesellschaft zu leistenden Vergütungen wegen Liquiditätsschwierigkeiten nicht mehr bezahlen. Vor diesem Hintergrund sah die BaFin eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit der dem Institut anvertrauten Vermögenswerte sowie für die Erfüllung anderer Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern und stellte Insolvenzantrag.

Auch für die Objektgesellschaft d.i.i. 14. Neubau E GmbH, Gräfelfing, wurde vom Amtsgericht Frankfurt am Main nun die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und Miguel Grosser als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Hintergrund dafür sind die aktuell sehr schwierigen Marktbedingungen für Neubauprojekte.

Auch in diesem Verfahren hat der vorläufige Insolvenzverwalter Miguel Grosser bereits Maßnahmen ergriffen, um die Vermögenswerte der Gesellschaft zu sichern und zum Schutz der Gläubiger vor nachteiligen Veränderungen zu bewahren. Er führt gegenwärtig Gespräche, um sowohl die d.i.i. Investment GmbH wie auch die d.i.i. 14. Neubau E GmbH zu stabilisieren. Ziel ist, in Abstimmung mit der Finanzaufsicht BaFin im weiteren Verlauf der Insolvenzverfahren eine ordnungsgemäße Abwicklung bzw. Übertragung der Geschäftstätigkeit zu erreichen.

Weitere Informationen:
Miguel Grosser ist Fachanwalt für Arbeitsrecht sowie Insolvenz- und Sanierungsrecht und seit 2002 als Insolvenzverwalter tätig. Zu seinen bekanntesten Insolvenzverfahren zählt neben der weltweit tätigen DyStar Textilfarben GmbH die erfolgreiche übertragende Sanierung der Deutsche Touring GmbH, des traditionsreichsten Fernbusreiseunternehmen Deutschlands. Darüber hinaus wird er von den Amtsgerichten Frankfurt am Main, München und Köln als Verwalter und Sachwalter berufen. 2020 bestellte ihn das Amtsgericht Frankfurt am Main als Insolvenzverwalter für eine der größten Konzerninsolvenzen in Deutschland, der deutschen Fintyre Gruppe mit insgesamt 16 Untergesellschaften und einem Gruppenumsatz von rund 1 Mrd. Euro. Auch hier gelang der Erhalt eines Großteils der Arbeitsplätze und der operativen Bereiche. Seit April 2023 ist er als Insolvenzverwalter der GNO Grundstücksverwaltung GmbH & Co Objekt Elf KG mit der Sicherung des Vermögens und der Verwertung der RATHAUS GALERIE Hagen betraut. Miguel Grosser leitet zudem die Niederlassungen von JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter in Frankfurt und Köln.

Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist seit mehr als zwei Jahrzehnten eine der führenden Kanzleien auf den Gebieten Insolvenzverwaltung, Insolvenzrecht sowie Sanierung (nach dem ESUG), insbesondere in komplexen und grenzüberschreitenden Verfahren. Eine wichtige Grundlage dafür ist die regelmäßig gerade bei komplexen Verfahren gefragte langjährige Erfahrung, Kompetenz und Unabhängigkeit. Nicht zuletzt deshalb genießt die Kanzlei seit Jahrzehnten das Vertrauen von Gerichten und Gläubigern gerade in schwierigen Verfahren, in denen widerstreitende Interessen der Beteiligten bestehen. Die Kanzlei kann mit ihrer eigenen leistungsstarken und über Jahre gewachsenen Struktur Verfahren jeder Größenordnung im Interesse der Gläubiger begleiten.
Dateianhänge
PM MIguel Grosser als vorläufiger Insolvenzverwalter der dii Investment bestellt 240425.pdf
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